Heute war wieder ein
wunderschöner Tag, bis zum letzten Pass. Ab da ging der Schlamassel
los. Ich wollte heute eigentlich nicht so viele Kilometer machen,
daher kam ich sehr früh an meinem ausgesuchten Zielort an. Ein
kurzer Blick in die Karte sagte mir, dass es bis zum nächsten Ort,
der mir viel besser gefiel, nur 36 Meilen waren. Aus diesen 36 Meilen
sind fünf Stunden geworden und ich musste das Motorrad fast kaputt
machen. Schäden: ein abgebrochener Bremshebel, der rechte Koffer ist
noch deformierter, als er ohnehin schon war, ich habe
Muskelkater und vom vielen Aufheben des Motorrades Rückenschmerzen.
Ich habe die Karte und
das Roadbook nicht ordentlich studiert, sonst wäre ich die 36 Meilen
nicht gefahren. Ich musste innerhalb dieser 36 Meilen zwei Pässe von
fast 4000 m Höhe überwinden. Das ist auch noch nicht so schlimm,
aber bei der Abfahrt des letzten Passes habe ich eine Abfahrt
verfehlt.
Alles kein Problem. |
Diese Abfahrt war nur für reinrassige und Hardcore 4x4 Wagen gedacht, die sich z.B. mit einer
Winde dort hochziehen. Als ich es merkte, war es schon zu spät.
Umkehren konnte ich nicht mehr, weil ich schon zu viele, sehr
schwierige Abschnitte hinter mir hatte, die ich nie und nimmer wieder
berghoch hätte fahren können.
Der zweite Pass. Hier ist noch alles in Ordnung. |
Ich war gefangen. Hoch
ging nicht und runter eigentlich auch nicht. Viel zu steile Felsen,
die mit dem Motorrad nicht zu bezwingen waren. Also, was machen? Ich
habe das Motorrad dann auf die Seite gelegt und es langsam auf dem
Koffer runterrutschen lassen. Ich wusste, dass etwas am Motorrad
kaputt gehen wird, aber was sollte ich machen? Es war eine ganz
schöne Plagerei und Quälerei das Motorrad dort wieder vom Berg
runterzubekommen.
Einer der vielen Stürze |
Sieht nicht so aus, aber wahnsinnig steil. Hier musste das Motorrad liegend runter rutschen. |
Stürze hat es zu
genügend gegeben. Ich habe nicht alle auf Fotos festgehalten, denn
ich hatte etwas anderes zu tun, als zu fotografieren. Außerdem nahte
der Sonnenuntergang. So sehr habe ich mir Asphalt noch nie gewünscht. Ich bin dann auch erst nach Sonnenuntergang im Motel angekommen.
Das ist mit Abstand die
schwierigste Passage gewesen, die ich jemals gefahren bin. Wenn man
das Geröllfeld des Hunza-Erdrutsches auf dem Karakorum-Highway
in Pakistan einmal ausnimmt. Das war nämlich auch nicht ganz ohne.
Ich werde in Zukunft
vorsichtiger sein und das Roadbook noch besser studieren.
Es waren ja nur 36
Meilen !!!
STEPHAN
Silverton/CO
Komische Leute sind das hier. Er nahm auch noch nicht einmal den Helm ab. |