Das Reisefieber fängt so
langsam an. Mitunter denke ich, warum tue ich mir immer so
außergewöhnliche Reisen an. Es wäre doch so einfach, sich einer
Agentur anzuschließen und sich reisen zu lassen. Aber ich glaube,
dass dies ungewisse und individuelle den Reiz so einer Reise
ausmacht.
In den letzten Tagen war
mein Telefonanschluss gestört. Ich hatte weder Telefon noch
Internet. Da habe ich gemerkt, wie abhängig und hilflos man ohne
Internet bei der Planung so einer Reise ist.
Dann gab es noch eine
Schrecksekunde durch meinen Spediteur in New York. Es wird wohl doch
nicht so einfach sein, das Motorrad aus dem Zoll zu bekommen. Die
Spedition in New York kann zwar millionenschwere Industrieanlagen
importieren, aber bei der Einfuhr eines Motorrades haben sie
Probleme.
Nach einigen Dutzend
E-Mails mit Behörden und Ämtern in New York, Telefonaten mit meinem
amerikanischen Spediteur und dem Lesen einiger amerikanischer Zollgesetzten und -vorschriften, scheint das Verfahren, wie ich das Motorrad einführen
kann, jetzt endlich abgestimmt zu sein. Ich entwickele mich langsam
zu einem Spezialisten für die Einfuhr von Fahrzeugen. Ich frage
mich, warum ich einen Zollagenten in New York habe, dem ich sagen
muss, wie der Import gehen könnte.
Dann werde ich das
Motorrad wohl nicht sofort bekommen, denn der Container mit dem
Motorrad muss erst noch durchleuchtet werden. Die Wartezeit bis dahin
kann bis zu einer Woche betragen.
Es gibt auch wieder eine
kleine Änderung im Plan. Mein neuer Zielort wird Vancouver in Kanada
sein. Dies hat taktische Gründe. Denn ich muss eigentlich mit dem
Motorrad zusammen aus den USA ausreisen. Dies wird im Allgemeinen vom
Zoll nicht so streng kontrolliert, aber ich möchte da kein Risiko
eingehen. Deshalb die „Flucht“ nach Kanada.
Der Dollarkurs macht mir
Sorgen. Die Eurokrise wird sich auch auf meine Reisekasse auswirken.
Der Kurs nähert sich dramatisch der 1,20 Euro Grenze. Dies wird
meinen Urlaub um ca. 10% teurer, als geplant machen.
Ich lasse es mir an
meinem letzten Wochenende vor der Reise noch mal gut gehen, bevor es
dann in den Endspurt geht.
STEPHAN